Dieses Jahr haben wir, Elizabeth und Caitriona, beschlossen, auf einer anderen route nach Nakonde zu reisen. Wir entschieden uns dafür, durch Tansania im norden zu reisen und konnten so die sehr lange, holprige 1.016 km lange reise auf der Great North Road von Lusaka nach Nakonde im süden vermeiden.
Wir kamen schließlich dort an, verloren aber 24 stunden aufgrund von flugausfällen!
Wir haben uns entschieden, dieses Jahr wieder dorthin zu fahren, da es eine wichtige Übergangszeit für die neue Grundschule in St. Margaret’s und die entwicklung der armen ist.
St Mary’s Child Care Centre
Im Zentrum gibt es 76 kinder, aufgeteilt in eine ECE-Klasse (frühkindliche Bildung), die von Frau Nachilongo unterrichtet wird, und eine Klasse der 1. Klasse (Grundschulniveau), die von Herrn Chanda unterrichtet wird. Wir zahlen die gehälter beider lehrer. John Malama, der mittlerweile im zweiten jahr an der Pädagogischen Hochschule ist, hilft regelmäßig mit.
St. Mary’s CCC ist eine private struktur im Besitz der Diözese Mpika. Wir haben jedoch den antrag gestellt, eine „Gemeinschaftsschule“ zu werden, was bedeutet, dass die regierung in zukunft das gehalt eines lehrers zahlen und hoffentlich einige nuterrichtsmaterialien beisteuern sollte.
70 % der kinder sind einzel- oder doppelwaisen, die restlichen 30 % sind gefährdet und stammen aus sehr armen verhältnissen. Die jüngsten kinder sind etwa 4 jahre alt, die ältesten bis zu 13 jahre. Wir haben vier 13-jährige Jungen, die entweder noch nie oder nur selten zur schule gegangen sind und daher noch lesen und schreiben lernen müssen. Einer der 13-jährigen jungen hat vor 3 wochen angefangen. Seine mutter ist tot, sein vater hat kein interesse an ihm und es war ein nachbar, der beschlossen hat, ihn ins zentrum zu bringen. Er liebt es!
Viele der kinder verlassen das haus gegen 6 Uhr morgens und laufen 5–6 km zur Schule. Sie gehen in gruppen. Wenn sie ankommen, gehen sie noch vor Schulbeginn um 8 Uhr morgens in die kirche. Bei unserem besuch im letzten jahr hatten uns die lehrer gefragt, ob wir auch frühstück anbieten könnten, da die kinder, insbesondere die ganz kleinen, schwierigkeiten hatten, sich zu konzentrieren und einzuschlafen. Sie bekommen jetzt ein „Brötchen“, das eigentlich einem kleinen laib ähnelt, und eine tasse tee. Dadurch hat sich die Konzentrationsfähigkeit der kinder enorm verbessert. Der unterricht endet zum mittagessen, das zwischen 12 und 13 Uhr serviert wird. Zumindest gehen sie mit vollem bauch nach hause!
Die Kinder freuten sich sehr, uns zu sehen und sangen und tanzten. Wir haben auch mit ihnen zu mittag gegessen. Neben der Bereitstellung von Nahrung und Bildung müssen Kinder wissen, dass sie geliebt werden, und sich darüber im klaren sein, dass es menschen gibt, die sich um sie kümmern. Sie sind die gleichen wie alle kinder auf der ganzen welt.
Grundschule St. Margaret
Die neue Schule wurde im Januar 2023 eröffnet. Derzeit gilt sie als „Gemeinschaftsschule“, bis die Genehmigung zur Umwandlung in eine „zuschussgestützte Schule“ vorliegt. Es gibt 206 Kinder, 48 davon kommen aus dem St. Mary’s CCC.
Die sambische Regierung empfiehlt nun dringend, zwei ECE-Klassen in das Grundschulsystem aufzunehmen. Dadurch haben wir zwei ECE-Klassen (insgesamt 70 Kinder), eine Klasse 1 (48 Kinder), eine Klasse 2 (39 Kinder) und eine Klasse 3 (49 Kinder) auf Grundschulniveau. Der DEBS (District Education Board Secretary) hat der Schule vier Lehrer zur Verfügung gestellt, die von der Regierung bezahlt werden. Wir zahlen das Gehalt eines der ECE-Lehrer. Im Jahr 2024 werden wir eine 4. Klasse haben, im Jahr 2025 eine 5. Klasse, im Jahr 2026 eine 6. Klasse und im Jahr 2027 wird die Schule mit einer 7. Klasse abgeschlossen sein. Aufgrund dieser neuen Regierungsempfehlung fehlen uns zwei Klassenzimmer, was kein Problem darstellt jetzt, wird aber im Jahr 2026 sein.
Die PTA (Eltern-Lehrer-Vereinigung) stellt einen hausmeister und einen sicherheitsbeamten und hat einen beitrag zu unterrichtsmaterialien geleistet. Wenn die schule zuschüsse erhält, werden alle lehrergehälter von der regierung übernommen, einschließlich eines prozentsatzes der betriebskosten der schule. Die regierung zahlt jedoch nicht die gehälter des personals, das kein lehrpersonal ist.
Die schule beginnt um 7 uhr morgens und die kinder gehen mittwochs und freitags vor der schule in die kirche. Die mittagspause ist zwischen 12 und 13 uhr, die schule endet um 14.30 Uhr. Viele kinder laufen etwa 4 km, um zur schule zu gehen.
Ernährungsprogramm – Bei St. Margaret’s geben wir nur den gefährdeten kindern mittagessen. Gegen bezahlung können auch die anderen kinder zu mittag essen. Manche kinder bringen lunchpakete mit. Im moment haben wir nicht genug geld, um den jüngeren gefährdeten kindern frühstück zu bieten.
Die schule hat sich bereits einen guten ruf erworben und die DEBS ist bestrebt, die zahl der kinder an unserer schule zu erhöhen. Die örtlichen staatlichen schulen haben 90 – 120 schüler in einer klasse!
Nähprojekte
Es gibt 2 elektrische industriemaschinen, 3 mechanische maschinen und eine overlockmaschine.
Menstruations hygiene programm – Es gibt eine Gruppe von 20 frauen, die sich letztes jahr von Caitrionas präsentation über die zubereitung wiederverwendbarer hygienesets inspirieren ließen. Sie treffen sich mittwochs und samstags. Bisher wurden 1.000 bausätze hergestellt. Ziel des programms ist es, mädchen in der schule zu halten. Daher werden einige der kits an die mädchen weitergegeben und andere verkauft, um einkommen zu generieren. Caitriona brachte mehr PUL-material mit, das die wasserdichte schicht darstellt. Es ist nicht einfach, in der gegend von Nakonde etwas Ähnliches zu finden.
Eine der damen in der gruppe hatte vor 3 monaten drillinge! Auch die drillinge, alles mädchen, waren bei unserem treffen dabei!
Schuluniformen – Wir haben einen sehr guten schneider, der die schuluniformen für beide schulen anfertigt. In Sambia ist das tragen einer schuluniform pflicht. Die eltern und auch die erziehungsberechtigten der gefährdeten kinder werden gebeten, die kosten für die uniform zu tragen oder sich daran zu beteiligen, aber das ist nicht immer der Fall.
In diesem jahr ist geplant, dass der schneider ab und zu unsere schuluniformen anfertigt und dann hoffentlich später im Jahr einen auftrag für die anfertigung von uniformen für andere schulen erhält. Dies wäre eine wichtige einnahmequelle.
Die Bauernhöfe
Wie in früheren updates erwähnt, haben wir jetzt zwei Farmen in Mayembe, etwa 38 km von Nakonde entfernt.
Bauernhof 1
Dies ist der ursprüngliche Bauernhof, der aus 6 hektar besteht. Der bauer lebt dort mit seiner frau und seinen zwei kleinen kindern. Die Brücke der Freundschaft finanziert den bau eines neuen bauernhauses und eines bohrlochs.
Bauernhof 2
Letztes jahr haben wir 12 hektar neben bauernhof 1 gekauft und mit dem bau eines bauernhauses für den zweiten Landwirt begonnen. Die grundkonstruktion steht und das dach ist drauf. Der nächste schritt ist der einbau der fenster, türen und des bodens. Wir werden alles tun, was wir können. Das solarbetriebene bohrloch funktioniert – der brunnen ist 60 meter tief. Dank dieser wasserversorgung können wir auch in der trockenzeit gemüse anbauen.
Die farmen dienen zwei zwecken: zum einen dem anbau von nahrungsmitteln für das ernährungsprogramm in St. Mary’s und St. Margaret’s und zum anderen der enerierung von einkommen.
Wir hatten das große glück, den örtlichen landwirtschaftsbeamten, Herrn Remmy Chilekwa, bei unserem besuch der farmen dabei zu haben. Wir planen, der Conservation Farming-Methode zu folgen (https://conservationagriculture.org/our-work/). Diese methode ist wesentlich umweltfreundlicher und vermeidet den einsatz von anorganischem dünger, der teuer und oft schwer zu finden ist. Der dünger wird künftig vor ort aus organischen stoffen hergestellt.
Mais ist für uns die wichtigste nutzpflanze, da nshima, eine polentaart, das grundnahrungsmittel ist. Außerdem bauen wir sonnenblumen, sojabohnen und erdnüsse sowie verschiedene gemüsesorten an. Das pflanzen von bäumen geht weiter. Wir haben 6 fischteiche in St. Margaret’s und geflügel in St. Mary’s.
Die Entwicklung der betriebe wird einige zeit in anspruch nehmen, aber wir sind zuversichtlich, dass mit der beratung und unterstützung des landwirtschaftsbeauftragten fortschritte erzielt werden. Landwirtschaft ist keine leichte aufgabe, aber für unsere arbeit in St. Mary’s und St. Margaret’s unerlässlich.